Zum Hauptinhalt springen

 

Informatikunterricht in Baden-Württemberg

Meldungen

BremenBaden-Württemberg
Bremen führt Informatikunterricht ein.
weiterlesen

Angebot des Informatikunterrichts

Schulfartübergreifend findet in Jahrgangsstufe 7 der verbindliche Aufbaukurs Informatik im Umfang von einer Wochenstunde statt.1, 2, 3, 4

An der Hauptschule/Werkrealschule und der Realschule kann das einstündige Wahlfach Informatik in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 angeboten und belegt werden.1, 2

An der Gemeinschaftsschule kann das Profilfach IMP in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 mit einem Umfang von insgesamt acht Wochenstunden angeboten und belegt werden, wobei der Umfang informatischer Inhalte insgesamt drei Stunden beträgt.3

Am Gymnasium kann das Profilfach IMP in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 mit einem Umfang von insgesamt acht Wochenstunden angeboten und belegt werden, wobei der Umfang informatischer Inhalte insgesamt vier Stunden beträgt.4

Der Informatikunterricht in der Sekundarstufe I ist in Tabelle 1 zusammengefasst.

Tabelle 1: Informatikunterricht in der Sekundarstufe I in Baden-Württemberg
 JAHRGANGSSTUFEN
 5678910
Hauptschule/WerkrealschulePaObObOb
RealschulePaObObOb
GemeinschaftsschulePa[III]c
GymnasiumPa[IIII]c
ANMERKUNGENP PflichtfachI WahlpflichtfachO Wahlfach— = nicht gegebena Aufbaukurs Informatikb Wahlfach Informatikc Profilfach IMP an ausgewählten Schulen möglich, davon Informatik im Gesamtumfang in den Jgst. 8 bis 10

Nachweise

1 Werkrealschulverordnung (WRSVO), § 2. [Web] [PDF]
2 Stundentafelverordnung Realschulen, § 1. [Web] [PDF]
3 Gemeinschaftsschulverordnung (GMSVO), § 2. [Web] [PDF]
4 Stundentafelverordnung Gymnasien, § 1. [Web] [PDF]

An der Gemeinschaftsschule kann in der Jahrgangsstufe 11 das Profilfach IMP im Umfang von vier Wochenstunden angeboten und belegt werden, wobei der Umfang informatischer Inhalte eine Stunde beträgt.1

Im G8-Bildungsgang des Gymnasiums entspricht die Jahrgangsstufe 10 der Einführungsphase, in der das Profilfach IMP im Umfang von zwei Wochenstunden angeboten und belegt werden kann, wobei der Umfang informatischer Inhalte eine Stunde beträgt.2

In der Qualifikationsphase kann Informatik als zweistündiges Wahlfach auf grundlegendem Anforderungsniveau angeboten und belegt werden.3 Da Informatik nur zusätzlich belegt werden kann, ist das Fach den Naturwissenschaften nicht gleichgestellt.4

Im Wahlfach Informatik kann eine mündliche Abiturprüfung abgelegt werden, eine vorhergehende Teilnahme am Profilfach IMP bzw. an einer Informatik-AG sowie die durchgehende Belegung in der Qualifikationsphase vorausgesetzt.5 Als Prüfungsfach ist Informatik keinem Aufgabenfeld zugeordnet und den naturwissenschaftlichen Fächern nicht gleichgestellt.6

Tabelle 2 fasst den Informatikunterricht in der gymnasialen Oberstufe zusammen.

Tabelle 2: Informatik in der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg
BELEGUNGABITURPRÜFUNGEN
EQgAQeAMINT-GleichstellungSMAMINT-Gleichstellung
IaOObneinjacnein
ANMERKUNGENE = EinführungsphaseQgA = Qualifikationsphase, grundlegendes AnforderungsniveauQeA = Qualifikationsphase, erhöhtes AnforderungsniveauP PflichtfachI WahlpflichtfachO Wahlfach— = nicht gegeben
S = schriftlichM = mündlichA = andere Formen
a IMP, davon Informatikb Wahlfach Informatikc unter engen Voraussetzungen möglich

Nachweise

1 Gemeinschaftsschulverordnung (GMSVO), § 14 (1). [Web] [PDF]
2 Stundentafelverordnung Gymnasien, § 1 (1). [Web] [PDF]
3 Abiturverordnung Gymnasien der Normalform (AGVO), § 9 (3), 10 (2). [Web] [PDF]
4 Ebd., § 12 (2).
5 Ebd., § 21 (2) Nr. 7.
6 Ebd., § 9 (2), § 12 (2) Nr. 2.

Für alle Schularten liegt ein Bildungsplan für den Aufbaukurs Informatik in der Jahrgangsstufe 7 vor.1

Für die Hauptschule/Werkrealschule und die Realschule liegt ein Bildungsplan für das Wahlfach Informatik in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 vor.2

Für die Gemeinschaftsschule und das Gymnasium liegen Bildungspläne für das interdisziplinäre Profilfach IMP (Informatik, Mathematik, Physik) in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 bzw. 11 (Einführungsphase) vor.3, 4, 5

Für das Gymnasium liegt ein Bildungsplan in einer Versuchsfassung für die Oberstufe für das Wahlfach Informatik auf grundlegendem Anforderungsnivau aus dem Jahr 2020 vor.6 Ein weiterer Bildungsplan in einer Versuchsfassung liegt für das Wahlfach Informatik in der Oberstufe aus dem Jahr 2020 vor.7

Für alle Schulformen liegen Bildungspläne für den Basiskurs Medienkunde vor, welcher jedoch auf die Vermittlung von Medienkompetenzen abzielt.8, 9

Tabelle 3: Lehrpläne und Curricula mit Informatikbezug in Baden-Württemberg
 SEKUNDARSTUFE IOBERSTUFE
 567891011EQgAQeA
Hauptschule/Werkrealschulepapbpbpb
Realschulepapbpbpb
Gemeinschaftsschulepaicicicicpd
Gymnasiumpaicicicpd
ANMERKUNGENp eigenständiges Fachi interdisziplinäres Facho fächerübergreifender Unterricht— = nicht gegeben
a Aufbaukurs Informatikb Wahlfach Informatikc Profilfach IMP d Wahlfach Informatik (Oberstufe)

Nachweise

1 Gemeinsamer Bildungsplan der Sekundarstufe I. Aufbaukurs Informatik. [Web] [PDF]
2 Gemeinsamer Bildungsplan der Sekundarstufe I. Wahlfach Informatik an der Hauptschule,  Werkrealschule und Realschule. [Web] [PDF]
3 Gemeinsamer Bildungsplan der Sekundarstufe I. Informatik, Mathematik, Physik (IMP). Profilfach an der Gemeinschaftsschule. [Web] [PDF]
4 Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen. Informatik, Mathematik, Physik (IMP). Profilfach. [Web] [PDF]
5 Bildungsplan des Gymnasiums. Informatik, Mathematik, Physik (IMP). Profilfach. [Web] [PDF]
6 Bildungsplan 2016. Gymnasium. Informatik (Schulversuch). [Web] [PDF]
7 Bildungsplan 2016. Gymnasium. Informatik – Wahlfach in der Oberstufe (Schulversuch). [Web] [PDF]
8 Gemeinsamer Bildungsplan der Sekundarstufe I. Basiskurs Medienbildung. [Web] [PDF]
9 Bildungsplan des Gymnasiums. Basiskurs Medienbildung. [Web] [PDF]

Die Grundschule umfasst die Jahrgangsstufen 1 bis 4 im Primarbereich. Im Sekundarbereich I existieren mit der Hauptschule/Werkrealschule, der Realschule, der Gemeinschaftsschule und dem Gymnasium vier verschiedene Schularten, welche die Jahrgangsstufen 5 bis 10 abdecken und entsprechende Bildungsgänge ermöglichen. Die gymnasiale Oberstufe umfasst an der Gemeinschaftsschule die Jahrgangsstufen 11 bis 13 und am Gymnasium mehrheitlich die Jahrgangsstufe 10 als Einführungsphase sowie die Jahrgangsstufen 11 und 12 als Qualifikationsphase (G8-Bildungsgang).1

Eine Übersicht über die allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg nachfolgende Abbildung.

G8G9
     13
12    12
11    11
10      10
9    9
8    8
7    7
6Hauptschule/WerkrealschuleRealschuleGemeinschaftsschuleGymnasium6
5    5
4   4
3   3
2Grundschule2
1 1

Nachweise

1 Schulgesetz für Baden-Württemberg (SchG), § 4 (1), §§ 5–7a. [Web] [PDF]

Für das Gymnasium liegt ein Lehrplan in einer Schulversuchsfassung für das Fach Informatik im Rahmen eines Brückenkurses in den Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie ein dreistündiges Basis- bzw. ein fünfstündiges Leistungsfach in den Jahrgangsstufen 11 und 12 aus dem Jahr 2020 vor. An weniger als 30 ausgewählten Versuchsschulen kann ein entsprechender fünfstündiger Leistungs- oder ein dreistündiger Basiskurs gewählt werden. Diese können die zweite Naturwissenschaft ersetzen.1

 

Ein weiterer Lehrplan in einer Schulversuchsfassung liegt für das Wahlfach Informatik in der Oberstufe aus dem Jahr 2020 vor. Seit 2016 wird eine zentrale schriftliche Abiturprüfung angeboten. An weniger als 30 ausgewählten Versuchsschulen kann seit 2018 ein entsprechender fünfstündiger Leistungs- oder ein dreistündiger Basiskurs gewählt werden. Diese können die zweite Naturwissenschaft ersetzen.2

Nachweise

1 Bildungsplan 2016. Gymnasium. Informatik – Wahlfach in der Oberstufe (Schulversuch). [Web] [PDF]
2 Bildungsplan 2016. Gymnasium. Informatik (Schulversuch). [Web] [PDF]

Kennzahlen zum Informatikunterricht

Informatikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler (SuS) ist wichtig, um diese für das Leben und Arbeiten in einer modernen Gesellschaft zu befähigen. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK – im Einklang mit Forderungen aus Zivilgesellschaft, Verbänden und des Wissenschaftsrats – fordert daher ein Pflichtfach Informatik im Umfang von sechs Wochenstunden über die gesamte Sekundarstufe I. In den G8-Gymnasien in Baden-Württemberg wird eine Pflichtstunde Informatik angeboten. Schwerpunkte setzen diese Gymnasien im Kernbereich und auch in den Gesellschaftswissenschaften (mit drei bzw. zwei Wochenstunden über dem Durchschnitt der G8-Gymnasien).

Stundentafel des Gymnasiums

Anzahl der Pflichtstunden im G8-Bildungsgang (Jahrgangsstufen 5 bis 10)

A Kernbereich: Deutsch, Mathematik, 1. Fremdsprache, 2. Fremdsprache
 Naturwissenschaftlich−technischer Bereich (Nawi): Biologie, Chemie, Physik
 Gesellschaftswissenschaftlicher Bereich (Gewi): Geschichte, Geographie, Politik, Gemeinschaftskunde, Sozialkunde, Ethik, Religion, Wirtschaft
 Ästhetischer Bereich/Sport: Bildende Kunst, Musik, Sport
 Profil−/Wahlpflichtbereich: Profilstunden, Wahlpflichtstunden, Poolstunden

 

Ein Pflichtfach Informatik ermöglicht allen SuS den Erwerb grundlegender digitaler und technologischer Kompetenzen und kann dazu beitragen, sie für ein Informatikstudium zu begeistern. In Baden-Württemberg wird Informatik als Pflichtfach an 100 % der allgemeinbildenden weiterführenden Schulen unterrichtet. Allerdings liegen keine Daten über die konkrete Anzahl der erteilten Informatikstunden vor. In Baden-Württemberg werden nur die SuS der Jahrgangsstufe 7 verpflichtend in Informatik unterrichtet, dies sind 15 % der SuS der Sek I im jeweiligen Schuljahr. Fast die Hälfte (48 %) der SuS, die diesen Pflichtunterricht besuchen, sind Mädchen.

In der Sekundarstufe II (Sek II) ist der Anteil der SuS mit Informatikunterricht deutlich geringer (9 %). Über die Abiturientinnen und Abiturienten in Baden-Württemberg mit dem Prüfungsfach Informatik liegen keine Daten vor.
 

I.Anteil Schulen mit Pflichtfach Informatik1  100 %
II.Anteil Schulen mit Wahlpflichtfach Informatik2  0 %
III:Anteil Unterrichtsstunden im Pflicht-/Wahlpflichtfach Informatik  
  davon im Pflichtfach 
IV.Anteil SuS mit Pflichtfach Informatik in der Sek I3  15 %
  davon weiblich 48 %
V.Anteil SuS mit Informatik in der Sek II  9 %
  davon weiblich 
VI.Anteil Abiturientinnen und Abiturienten mit Prüfungsfach Informatik  
  davon weiblich 

Quellen: 
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Items I, II, IV. 
KMK-Daten: Item V. 
Datenbestand: Schuljahr 2021/22.

1 Anzahl Schulen bezieht sich auf die Anzahl der Dienststellen: eine Dienststelle kann mehrere weiterführende Schularten führen.
Außerhalb von Schulen, die bereits Informatik als Pflichtfach anbieten.“
3 Alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 haben einen verpflichtenden Aufbaukurs in Informatik.

Um das Fach Informatik in den Schulen zu verankern, benötigen die Schulen Lehrkräfte mit einer Lehrbefähigung für dieses Fach. Aktuelle Zahlen zeigen, dass an den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg ca. 2 % der Lehrkräfte über eine Lehrbefähigung im Fach Informatik verfügt. Von den Informatiklehrkräften sind 38 % Lehrerinnen. Es liegen keine Daten darüber vor, wie sich diese Informatiklehrenden qualifiziert haben, ob durch ein Lehramtsstudium oder durch einen Quereinstieg.

Der Blick auf die Ausbildung von Informatiklehrkräften zeigt: Im Jahr 2021 gab es an baden-württembergischen Hochschulen 124 Studienanfängerinnen und -anfänger (davon 41 weiblich) im ersten Fachsemester, die Informatik als erstes, zweites oder drittes Unterrichtsfach studierten. Im selben Jahr schlossen 62 Absolventinnen und Absolventen ihr Lehramtsstudium Informatik ab.
 

I.Anteil Informatiklehrkräfte  2 %
  davon weiblich 38 %
II.Anteil Informatiklehrkräfte durch Lehramtsstudium qualifiziert  
  davon weiblich 
III.Anzahl Studienanfängerinnen und -anfänger im Lehramt Informatik  124
  davon weiblich 41
IV.Anzahl Absolventinnen und Absolventen im Lehramt Informatik  62
  davon weiblich 26

Quellen:
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Items I, II.
Sonderauswertung Destatis:, WS 21/22: Items III, IV.
Datenbestand: Schuljahr 2021/22.

Eine ausreichende IT-Infrastruktur ist hilfreich, um Informatikunterricht in allen Facetten anbieten zu können. Für Baden-Württemberg liegen jedoch keine Daten zur digitalen Ausstattung der Schulen vor.

I.Anteil Schulen mit IT-Administratorin oder -Administrator
II.Anteil Schulen mit schnellem Breitbandanschluss (mind. 100 Mbit/s)
III.Anteil Schulen mit WLAN im Klassenraum
IV.Anzahl mobiler Endgeräte (z. B. Laptops, Tablets o. Ä.)  pro 100 SuS
V.Anzahl stationärer Endgeräte (z. B. Desktop-PC o. Ä.)  pro 100 SuS

 

In Baden-Württemberg liegen Daten zu fünf von zehn Indikatoren vor, die sich auf die Abdeckung des Informatikunterrichts an den Schulen und die erreichten SuS beziehen. Zu den Informatiklehrkräften liegen Daten zu sechs von acht Indikatoren vor. Zum Thema IT-Infrastruktur gibt es keine entsprechenden verfügbaren Daten zu den Indikatoren.