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Angebot des Informatikunterrichts

BUNDESLANDSCHULART5678910KATEGORIE
Baden-WürttembergHauptschule/Werkrealschule10–10–10–1A-
Realschule10–10–10–1
Gemeinschaftsschule10–3
Gymnasium10–4
BayernMittelschule111111A-
Realschule7+
Gymnasium11
BerlinGemeinschaftsschuleaa0–10–10–30–3B
Integrierte Sekundarschuleaa0-10–10–30–3
Gymnasiumaa0-10–10–30–3
BrandenburgOberschuleaa0–60–11B
Gesamtschuleaa0–60–11
Gymnasiumaa0–7
BremenOberschuleC-
Gymnasium
HamburgStadtteilschule0-14B
Gymnasium0–6
HessenHauptschuleB
Mittelstufenschule
Verbund. Haupt-/Realschule
Realschule
Gesamtschule
Gymnasium0–10–10–10–1
Mecklenburg-VorpommernRegionale Schule111111A+
Gesamtschule111111
Gymnasium111111
NiedersachsenHauptschule0-20-20–20–21+A-
Realschule0-20-20–20–41+
Oberschule0-20-20–20–41+
Gesamtschule0-20-20–20–21+
Gymnasium0–30–41+
Nordrhein-WestfalenHauptschule110-8A-
Realschule110-14
Sekundarschule110-12
Gesamtschule110-12
Gymnasium110–6
Rheinland-PfalzRealschule plus0-6B
Integrierte Gesamtschule0–30–3
Gymnasium0–30–30–3
SaarlandGemeinschaftsschule2211A+
Gymnasium22+1+1+
SachsenHauptschule/Werkrealschule1111A
Gymnasium1111
Sachsen-AnhaltSekundarschuleB
Gemeinschaftsschule
Integrierte Gesamtsschule0–20–2
Kooperative Gesamtsschule0–20–2
Gymnasium0–20–2
Schleswig-HolsteinGemeinschaftsschule0-16B
Gymnasium0-16
ThüringenRegelschuleB
Gesamtschule
Gymnasium0-6
Gemeinschaftsschule0-70-6


KategorieA+AA+BC
Erläuterung5-6 Pflichtstunden an allen Schulformen3-4 Pflichtstunden an allen Schulformen1-2 Pflichtstunden an allen SchulformenInformatikangebote an einzelnen Schulformen oder in einzelnen Jahrgangsstufen1Kein Angebot2

Die Sekundarstufe I umfasst die Jahrgangsstufen 7 bis 10, es wurden daher die Jahrgangsstufen 5 und 6 aus der Primarstufe für den Vergleich herangezogen.

1 Maximal zur Verfügung stehendes Stundenkontingent im gesamten Wahlpflicht- oder Wahlbereich, davon Informatik möglich.
2 Keine für Informatikunterricht zur Verfügung stehenden Stunden laut Stundentafel.

Tabelle B: Informatikunterricht in der gymnasialen Oberstufe im Ländervergleich
 BELEGUNGABITURPRÜFUNGEN
BUNDESLANDEQgAQeAGleichst.aSMAGleichst.a
Baden-Württemberg12neinnein
Bayern235bneinnein
Berlin235neinja
Brandenburg235neinja
Bremen225neinnein
Hamburg235neinja
Hessen225neinja
Mecklenburg-Vorpommern135neinja
Niedersachsen235jaja
Nordrhein-Westfalen335neinnein
Rheinland-Pfalz235bneinja
Saarland235neinja
Sachsen12neinnein
Sachsen-Anhalt22neinnein
Schleswig-Holstein334neinja
Thüringen234jaja
ANMERKUNGENE = EinführungsphaseQgA = Qualifikationsphase, grundlegendes AnforderungsniveauQeA = Qualifikationsphase, erhöhtes Anforderungsniveau
— = nicht gegeben
a Gleichstellung mit den naturwissenschaftlichen Fächernb in Abhängigkeit vom Schwerpunkt möglich
S = schriftlichM = mündlichA = andere Formen

Zentrale Kennzahlen zum Informatikunterricht

In Deutschland sind die Stundentafeln der einzelnen Bundesländer aufgrund der ländergemeinsamen Strukturvorgaben sehr ähnlich. Trotzdem lassen sich Schwerpunktsetzungen der einzelnen Länder erkennen. Dargestellt sind hier die Bruttostundenzahl pro Lernbereich und die durchschnittliche Stundenzahl in Deutschland (an G8- bzw. G9-Gymnasien) im jeweiligen Bundesland. Hervorgehoben sind die Fälle, in denen ein Bundesland in einem Lernbereich über dem Bundesdurchschnitt liegt: Dies ist ein möglicher Spielraum, der die Grundlage für die Integration eines Pflichtfachs Informatik in die Stundentafel bilden könnte. 

Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland (ab Schuljahr 2023/24) sind mit sechs Wochenstunden Informatik als Pflichtfach in der Sekundarstufe I (Sek I) Vorreiter, liegen aber in den meisten anderen Lernbereichen unter dem Bundesdurchschnitt. Eine Besonderheit in diesen Bundesländern ist, dass die Stundentafeln mit vielen Profil- und Wahlpflichtstunden strukturiert sind, was den Schülerinnen und Schülern (SuS) mehr Flexibilität bei der Schwerpunktsetzung außerhalb des Pflichtbereichs gibt (und möglicherweise eine effizientere Verteilung der Wochenstunden ermöglicht).

Knapp dahinter liegt Sachsen mit vier Wochenstunden Informatik. Die Stundentafel ist hier etwas anders strukturiert, mit mehr Pflichtstunden in fast allen Lernbereichen und weniger Flexibilität bei den Profil- und Wahlpflichtstunden. Erleichtert wird eine so umfangreiche Stundentafel dadurch, dass sie auch die meisten Pflichtstunden aller Bundesländer aufweist (drei Stunden mehr als der Durchschnitt der G8-Gymnasien). Die Aufstockung der Stundentafel um weitere Stunden ist eine Strategie, die bei der Integration des Informatikunterrichts angewandt wurde. So haben die G9-Gymnasien in Niedersachsen ab dem Schuljahr 2023/24 zwei zusätzliche Pflichtstunden in Informatik und damit insgesamt 181 Wochenstunden.

 G8-SchulsystemG9-Schulsystem
LernbereicheMittelwertBB1BE1BWHBHHMVSNSTTHMittelwertBYHE2NINWRP2SH2SL

Informatik

100100640022022006

Kernbereich3

858787888282808789798585888781868783

Nawi-Bereich4
(ohne Informatik)

262628252619202930302223212323262219

Gewi-Bereich5

333526353029303938353130333635302729

Ästhetik/Sport6

333437342936292830403230323135363428

Profil-/Wahlpflichtbereich7

19131716293130139137145262613

Gesamtzahl

197

195

195

199

196

197

195

200

196

197

180

184

179

181

182

180

176

178

Anmerkung: Angaben in Wochenstunden pro Lernbereich. Die fett gedruckten Zahlen liegen über dem jeweiligen Mittelwert. 

Quellen: siehe Bundesländerseiten
Datenbestand: Schuljahr 2021/22, Schuljahr 2022/23

1In Brandenburg und Berlin dauert die Sekundarstufe I an Gymnasien von der 7. bis zur 9. Klasse.
2In diesen Bundesländern bieten einige Gymnasien auch das G8-System an. Die Stundentafeln für G9-Gymnasien sind hier dargestellt.
3 Kernbereich: Deutsch, Mathematik, 1. Fremdsprache, 2. Fremdsprache
4Naturwissenschaftlich−technischer Bereich (Nawi): Biologie, Chemie, Physik
5Gesellschaftswissenschaftlicher Bereich (Gewi): Geschichte, Geographie, Politik, Gemeinschaftskunde, Sozialkunde, Ethik, Religion, Wirtschaft
6Ästhetischer Bereich/Sport: Bildende Kunst, Musik, Sport
7Profil−/Wahlpflichtbereich: Profilstunden, Wahlpflichtstunden, Poolstunden

 

In Bundesländern mit Pflichtfach Informatik bieten fast alle Schulen Informatik an (vgl. Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen).1 Auch in den Bundesländern, in denen es kein umfassendes Pflichtfach Informatik gibt, wird in einigen Schulen Informatik verpflichtend unterrichtet, in anderen wird es als Wahlpflichtfach angeboten, wenn auch an deutlich weniger Schulen (zwischen 17 % in Schleswig-Holstein und 55 % in Bremen). Nur wenige Daten über die im Pflichtfach Informatik erteilten Wochenstunden liegen vor.

Der genaue Umfang des Pflichtfachs Informatik ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, sodass sich Unterschiede im Anteil der SuS mit Pflichtfach Informatik zeigen. In Bundesländern, in denen das Fach in mehreren Jahrgangsstufen verpflichtend ist, wie in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, ist der Anteil hoch. In Bundesländern, in denen die Pflicht nur eine oder zwei Jahrgangsstufen betrifft, ist der Anteil deutlich geringer (vgl. Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen).

Es gibt bereits Hinweise darauf, dass ein verpflichtender Informatikunterricht in größerem Umfang (vier Stunden und mehr) in der Sek I das Interesse an Informatikkursen in der Sekundarstufe II erhöhen kann. In Mecklenburg-Vorpommern besuchen 38 % der SuS einen Grund- oder Leistungskurs Informatik, in Sachsen sind es sogar 43 %. Auch der Mädchenanteil in diesen Kursen ist höher als in den anderen Bundesländern.

 BWBYBEBBHBHHHEMVNINWRPSLSNSTSHTH

I. Anteil Schulen mit
Pflichtfach Informatik

100 %196 %0 %0 %0 %
 
22 %99 %0 %95 %233 %100 %0 %61 %0 %

II. Anteil Schulen mit
Wahlpflichtfach Informatik

0 %1 %51 %455 %50 %0 %54 %0 %17 %23 %

III. Anteil Unterrichtsstunden
im Pflicht-/Wahlpflichtfach Informatik

3 %54 %2 %3 %0 %6

davon im Pflichtfach

100 %

93 %54 %100 %0 %

IV. Anteil SuS mit Pflichtfach
Informatik in der Sek I

15 %763 %0 %0 %0 %7 %89 %0 %24 %8 %100 %0 %12 %0 %

davon weiblich

48 %44 %0 %0 %0 %50 %0 %42 %49 %0 %46 %0 %

V. Anteil SuS mit Informatik
in der Sek II

9 %12 %812 %15 %9 %22 %10 %38 %9 %14 %24 %13 %43 %15 %13 %27 %

davon weiblich

18 %20 %25 %23 %34 %20 %41 %21 %23 %30 %20 %38 %20 %35 %38 %

VI. Anteil Abiturienten mit
Prüfungsfach Informatik

4 %1 %92 %5 %3 %1 %1 %

davon weiblich

12 %28 %19 %17 %12 %

Quellen: siehe Bundesländerseiten
Datenbestand: Schuljahr 2021/22, Schuljahr 2022/23

1 Anzahl Schulen bezieht sich auf die Anzahl der Dienststellen: Eine Dienststelle kann mehrere weiterführende Schularten führen.
2 Es besteht seit dem Schuljahr 2021/22 an allen weiterführenden Schulen ein Pflichtfach Informatik in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Ein Anteil unter 100 % ist u. a. damit zu erklären, dass an einigen Schulen Informatik nur im 2. Halbjahr (Halbjahr 5.2 und 6.2) stattfindet und somit der Unterricht zum Stichtag 15. Oktober 2022 nicht in den Amtlichen Schuldaten erfasst wurde.
3 Außerhalb von Schulen, die bereits Informatik als Pflichtfach anbieten.
4 Einschließlich Förderschulen.
5 Es handelt sich grundsätzlich um die durchschnittlich wöchentlich erteilten Unterrichtsstunden.
6 Weniger als 1 %.
7 Alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 haben einen verpflichtenden Aufbaukurs in Informatik.
8 Nur Grundkurs Informatik angeboten.
9 Inklusive Erwachsenenschulen.

Im Durchschnitt haben etwa 2 % der Lehrkräfte in Deutschland eine Lehrbefähigung für das Fach Informatik. In Mecklenburg-Vorpommern (7 %) und Sachsen (9 %) ist dieser Anteil höher. Der Anteil der weiblichen Lehrkräfte beträgt in der Regel ein Drittel, wobei der Anteil der Frauen in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ist (von 24 % in Niedersachsen bis 48 % in Sachsen-Anhalt). In einigen Bundesländern werden die meisten Informatiklehrkräfte durch ein Lehramtsstudium qualifiziert, in Sachsen und Thüringen sind es überwiegend Quereinsteiger.

Logischerweise beginnen mehr Studierende ein Lehramtsstudium Informatik in Bundesländern mit einem höheren Studierendenanteil (wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg). Insgesamt haben im Wintersemester 2021 1.139 junge Menschen ein Lehramtsstudium im Fach Informatik (1. Fachsemester) begonnen. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Studienanfängerinnen und -anfänger sowie Absolventinnen und Absolventen: 2021 gab es nur 474 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen in Informatik, in absoluten Zahlen die meisten davon in Nordrhein-Westfalen und Bayern.

 BWBYBEBBHBHHHEMVNINWRPSLSNSTSHTH

I. Anteil Informatiklehrkräfte

2 %2 %13 %3 %1 %3 %7 %1 %2 %3 %29 %3 %2 %2 %

davon weiblich

38 %

32 %

31 %33 %36 %47 %24 %31 %26 %37 %48 %25 %33 %

II. Anteil Informatiklehrkräfte
durch Lehramtstudium qualifiziert

78 %95 %79 %83 %341 %78 %43 %

davon weiblich

34 %36 %30 %34 %43 %36 %

III. Anzahl Studienanfängerinnen
und -anfänger im Lehramt Informatik

1241401385337743710264731165224942

davon weiblich

4142

 

44171126636718116165

IV. Anzahl Absolventinnen
und Absolventen im Lehramt Informatik

62115231001729320115380183165

davon weiblich

26471230250728704151

Quellen: siehe Bundesländerseiten
Datenbestand: Schuljahr 2021/22, Schuljahr 2022/23

1 Nur Lehrkräfte an Realschulen und Gymnasien.
2 Nur hauptamtliche Lehrkräfte, ohne pädagogische Fachkräfte.
3 Inklusive Referendarinnen und Referendare.

 

 

Es ist sehr schwierig, einen Überblick über die IT-Infrastruktur an Schulen in Deutschland zu erhalten, da nur wenige Daten aus den Bundesländern vorliegen. Demnach ist die WLAN-Infrastruktur relativ gut ausgebaut, allerdings verfügen nur 22 % der Schulen in Brandenburg und 32 % der Schulen in Rheinland-Pfalz über einen WLAN-Anschluss mit 100 Mbit/s. Auch der Anteil der Schulen, die WLAN im Unterricht nutzen können, fällt in einigen Bundesländern relativ gering aus (38 % in Brandenburg, 58 % in Thüringen), obwohl dies möglicherweise durch LAN-Anschlüsse ergänzt wird. Der Indikator ist auch nur rudimentär aussagekräftig hinsichtlich der konkreten Nutzbarkeit von WLAN im Unterricht, da Faktoren wie beispielweise die Schulgröße dies noch beeinflussen. 

Die Bundesländer unterscheiden sich stark in der Anzahl der Geräte, die zur Nutzung zur Verfügung stehen. In Thüringen stehen 10 mobile Geräte pro 100 SuS zur Verfügung. Auf der anderen Seite liegt Rheinland-Pfalz mit 27 Geräte pro 100 SuS und in Bremen liegt der Schnitt bei 88 Geräten pro 100 SuS. Es werden jedoch weitere Daten aus anderen Bundesländern benötigt, um die Fortschritte und Defizite in diesem Bereich zu ermitteln.

 BWBYBEBB1HBHHHEMVNINWRPSLSNSTSHTH

I. Anteil Schulen mit
IT-Administratiorin
oder -Administrator

294 %365 %4100 %99 %5100 %

II. Anteil Schulen mit schnellem
Breitbandanschluss (mind. 100 Mbit/s)

99 %62 %622 %100 %70 %756 %835 %74 %72 %

III. Anteil Schulen mit WLAN
im Klassenzimmer

85 %38 %100 %100 %96 %962 %1097 %97 %1158 %

IV. Anzahl mobiler Endgeräte
(z. B. Laptops, Tablets o.Ä.)
pro 100 SuS

2417168827271610

V. Anzahl stationärer Endgeräte
(z. B. Desktop-PC o.Ä.)
pro 100 SuS

15161213923

Quellen: siehe Bundesländerseiten
Datenbestand: Schuljahr 2020/21, Schuljahr 2021/22, Schuljahr 2022/23

1 Alle Zahlen ohne Schulen des zweiten Bildungswegs.
2 Die technische Verantwortlichkeit für die IT-Administration liegt im Zuständigkeitsbereich der Sachaufwandsträger.
3 Daten sind unvollständig, die Zahlen für elf Schulen fehlen.
4 An den Schulen gibt es IT-Koordinatorinnen und -Koordinatoren, deren Aufgabe hauptsächlich die Koordination der IT-Aktivitäten ist, nicht die technische Betreuung und Wartung der IT-Geräte.
5 Die Daten stammen aus einer Umfrage, an der 182 Schulen teilgenommen haben.
6 Daten sind unvollständig, die Zahlen für 22 Schulen fehlen.
7 Die Daten stammen aus einer Umfrage, an der 187 Schulen teilgenommen haben.
8 Einschließlich Grundschulen, nach einer Umfrage mit Beteiligung von über 85 % der Schulen in Niedersachsen.
9 Die Daten stammen aus einer Umfrage, an der 187 Schulen teilgenommen haben. In 33 % der Schulen steht WLAN in allen Räumen zur Verfügung.
10 Einschließlich Grundschulen, nach einer Umfrage mit Beteiligung von über 85 % der Schulen in Niedersachsen.
11 An Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und Gymnasien.